Vortrag „Frankfurter Zigeunerlager“
Ein Vortrag über die Errichtung und den Unterhalt von Lagern durch die Stadt Frankfurt von 1929 bis 1945, zur Internierung unterschiedlicher antiziganistisch verfolgter Menschen.
„Zigeuner“ ist dabei von jeher der Begriff, mit dem die Täter ihre Opfer markieren und gleichzeitig rechtfertigen, warum diese Opfer sind. Zum „Zigeuner“ kann jede_r erklärt werden, die_der keinen festen Wohnsitz hat, keiner geregelten Arbeit nachgeht, oder anderweitig gegen die Ordnungsvorstellungen des bürgerlichen Nationalstaats verstößt.
Frankfurt stellt im Kontext antiziganistischer Verfolgung eine Besonderheit dar, da hier bereits vor 1933 ein Lager errichtet wurde, in dem Menschen, die unter dem diskriminierenden Begriff zusammengefasst wurden, festgesetzt wurden.
Vom ehemaligen Lager an der Friedberger Landstraße, das schon früh dazu genutzt wurde Roma und Sinti von der Innenstadt fernzuhalten, über das Lager in der Dieselstraße (nahe des Osthafens), das u.a. der Internierung von Arbeitskräften für Frankfurter Betriebe und von „Anschauungsobjekten“ für die Rassenbiologische Forschungsstelle diente, bis zum Lager in der Kruppstraße, von dem die größte Deportation von Sinti und Roma in Hessen nach Auschwitz-Birkenau ausging.
Der Referent, Tobias Teichmann, ist Historiker und am Historischen Museum Frankfurt beschäftigt. Seit mehreren Jahren forscht er bereits zu Antiziganismus und hat auch schon 2014 zusammen mit der damaligen AG Wandern des RSF einen dokumentarischen Rundgang zu dem Thema organisiert.
Der Eintritt ist frei. Spenden sind erwünscht.
Rassistisches, Antisemitisches, Nationalistisches und Sexistisches Verhalten wird auf der Veranstaltung nicht toleriert.