Frequently Asked Questions

„Warum habt ihr eigentlich überhaupt einen Verein gegründet? Sport machen kann man doch auch so.“

Diese und ähnliche Fragen wurden uns schon des öfteren gestellt. Mit Vereinen werden für gewöhnlich beengende und behäbige Monster assoziiert. Nichts ist doch einfacher als eine lockere Sportgruppe mit Interessierten zu gründen und drauflos zu trainieren. Selbiges gilt für Menschen, die Lust auf auf Kultur haben. Also, warum eigentlich?

Ein paar Gründe sind uns dann doch eingefallen:

Nur als eingetragener Verein lassen sich private und städtische Sportplätze, -hallen etc. nutzen.

Und nur als eingetragener Verein lassen sich Kooperationen mit anderen Vereinen eingehen, um deren Möglichkeiten mit zu nutzen. Übrigens kann man auch öffentliche Fördergelder beantragen, wenn der Verein darüber hinaus als gemeinnützig gilt.

„Aber findet ihr Vereine nicht spießig?“

Wenn man sie bewusst so aufbaut, ja natürlich. Da wir allerdings die Dinge anders angehen wollen, können wir die Vereins-Landschaft gehörig aufmischen. Als Verein können wir, was uns als lose Gruppe nicht gelänge: Aufmerksamkeit erregen und so auch in die Gesellschaft politisch wirken.

„Das ist ja alles schön und gut, aber wo komm ich da ins Spiel?“

Durch Mitgliedschaft kannst du dich über den Landessportbund versichern lassen. Nicht unwichtig, falls es beim Training zu einem Unfall kommt. Auch kann ein Verein einen organisatorischen und infrastrukturellen Rahmen bieten, um noch besser Sport betreiben zu können: Es gibt immer feste Ansprechpartner*innen, an die man sich wenden kann. Vor allem aber hat ein Verein, wenn er gut geführt und breit getragen ist, meist größere finanzielle Möglichkeiten und kann so jene mit geringeren Möglichkeiten unterstützen und daher sportliche Teilhabe für alle realisieren.

„Okay, ich habs verstanden: Ein Verein bietet viele Vorteile. Aber was unterscheidet den Roten Stern Frankfurt nun eigentlich von anderen Vereinen? Heutzutage ist ein Statement gegen Diskriminierung doch selbstverständlich.“

Nunja. Uns ist klar, dass heutzutage so gut wie jeder Verein sich für Toleranz im weitestgehenden Sinne ausspricht und sich auch gern per antirassistischer Initiative öffentlich in Szene setzt. Leider bleibt da oft ein modriger Beigeschmack nach gesteuerter PR-Aktion. Wo andere (oft kommerzielle) Vereine es bei bloßen Lippenbekenntnissen belassen, möchten wir noch weitergehen und aktiv gegen jede Art von Diskriminierung im Sport vorgehen. Durch Aufrufe zu gesellschaftlichen Vorgängen, Vorträge mit thematischen Schwerpunkten und der Etablierung eines kritischen Diskurses im Roten Stern selbst möchten wir die nötigen Akzente setzen, die uns von der grauen, Masse abheben. Aktiv unterstützen wir z.B. Refugees, die bei uns mittrainieren möchten.

„Das hört sich ja eher abstrakt an. Was wollt ihr denn konkret anders machen?“

Eigentlich fängt es schon bei der Organisation des Vereins selbst an. Wir haben ein basisdemokratisches Plenum, zu dem jede*r herzliche eingeladen ist, unabhängig von seinem Status im Verein. Hier wird über Dinge wie z.B. der Vereinsstruktur, inhaltliche Positionierung und besondere Veranstaltungen diskutiert und nach Konsens-Prinzip abgestimmt. Die einzelnen Sport-AGs hingegen verwalten sich selbst. Sie können sich allerdings jederzeit mit ihren Anliegen an die Orga-Gruppe wenden. Dennoch ist auch hier der Anspruch, dass sich die jeweiligen AGs in die Orgastruktur miteinbringen, damit keine Wissenshierachie entsteht.

Darüber hinaus versuchen wir immer ein Auge auf Missstände zu haben, etwa wenn sich einzelne Menschen oder Gruppen von etwas oder jemandem diskriminiert fühlen. Es ist uns wichtig immer das Gespräch mit den Betroffenen zu suchen oder zu hinterfragen warum Zustände so sind wie sie sind. Wo es allerdings nichts mehr zu bereden gibt, wird hingegen konsequent entgegengewirkt – keine Frage. Personen, denen unsere Prinzipien egal sind, haben bei uns nichts zu suchen und werden von Vereinsaktivitäten und -mitgliedschaft ausgeschlossen.

Der wichtigste Unterschied allerdings ist, dass wir kritisch sein wollen. Zur Gesellschaft, zum Sport, zu uns selbst. Wir wollen einen anderen Sport und dass daran jede(r) teilhaben kann.

Wenn wir von einem Verein reden, ist keine abstrakte Struktur gemeint, kein Wust an Regularien und auch nicht der Vorstand. Sondern du und ich in der Sache vereint.

Das beantwortet aber meine Fragen nicht!“

Bei unbeantworteten Fragen oder Interesse mitzumachen kannst du uns auch gerne persönlich kontaktieren.